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Wie ich mir meinen Partner vorstelle

Hier der eigentliche Text aus meinem Datingprofil. Bitteschön:

Alter: 18 bis 23 Jahre*
braune haare und augen, sportlich & trainiert (die art von körperbau, die ich gerne als „griffig“ bezeichne)

innerlich ist er natürlich noch schöner als äußerlich:

intelligent, denkend, gut gelaunt, hintergründig, unabhängig, erfahren, weltoffen, verständnisvoll, interessiert, intelligent, nahbar, engagiert, selbstständig, mir verfallen 😉

Und was steht bei euch?

Körperpoker

Ich hatte ihn nur zu finden, diesen Einen. Ich versuchte und versuchte, investierte alle meine Hoffnung, aber am Ende erhielt ich nur die doppelte Menge Enttäuschung zurück: Ich setzte alles auf eine Karte und pokerte hoch.

Dann passiert etwas Unerwartetes, während dieses Pokerspiels: Anstatt eines Bluffs passiert… nichts.
Das Gegenüber zeigt seine Karten nicht her. Das Spiel gefriert mitten in der Partie, wie es ausgeht, erfahren wir nie.

Unbefriedigend? Gleich mehrfach!

Erfrischende Erinnerung

Ich betrete diese Bar zum ersten Mal.
Ich war hier noch nie, die Stadt, ja selbst das Land ist mir neu.
Ich bin wieder Frischfleisch für euch, wie das bei jedem Neuzugang so ist.

Eure Gesichter sind mir neu. Ihr seid alle noch interessant, unverbraucht.

Ihr seid mir lieber fremd als unangenehm vertraut. Das ist gut, denn es kleben keine Erinnerungen daran, nichts verdrängtes, nichts, das ich lieber nicht getan hätte.

Keine Erinnerung an Küsse in betrunkenem Zustand, keine Blasarbeit auf dem vollgekotzen Klo, kein Puderzucker am Zahnfleisch.

Kein verkatertes Aufwachen, keine böse Überraschung, die neben mir liegt.

Keine gemeinsamen Fummeleien auf der viel zu engen Rückbank deines Autos, kein Wichsen im Wald, da hinten im Gebüsch während dem Regensturm im letzten Frühling, wo neben einem Ast auch ein Herz gebrochen wurde.

Nichts davon verbinde ich in Gedanken mit diesem Ort.
Dieser Ort ist für mich so unbefleckt wie euer Bild von mir.

Ihr habt jetzt einen Abend Zeit, mich kennen zu lernen. Ich drehe mich um, da laufe ich in den gutgebauten Körper eines mir unbekannten Gesichts.
Hallo, sage ich. Ich bin nicht von hier – wollen wir zusammen Erinnerungen erschaffen?

Deine Stange halten

Du willst nichts von mir, du rufst mich immer wieder an.
Du behandelst mich wie Dreck, du weißt mich ab.

Und genau das macht dich so verdammt interessant.

Dein Verhalten mir gegenüber bestätigt, immer wieder aufs neue:
ich habe es nicht anders verdient!

Befremdlichkeiten

Du hast mich in meinem schwachen Moment erwischt. Ich schaue nur zu dir hinüber, bin wie gelähmt.
Ich habe einen Rückschlag erlebt, mir wurde vorgehalten, wie ich eigentlich nicht sein will.
Besser gesagt: nicht mehr sein wollte.
Ich bin nicht perfekt, war es nie. Ich will es sein. Das weißt du alles nicht.

Du kanntest mich noch gar nicht. Doch meine Wunde ist offen, sichtbar für dich, sonst für alle verborgen.
Mein Gesicht ein offenes Buch.
Habe mein Lächeln nicht auf, darunter der tieftraurige Blick.

Könnte er sprechen, er würde dir sagen: „Schau mich nicht an, geh weg!“

Dabei schreit es innerlich. Doch ich bin unfähig, zu sagen: „Komm zu mir rüber, Fremder – sprich mich an, und setze mir wieder ein Lächeln auf.“

Zusammen treffen

Der Anfang ist immer das Schwerste. Manchmal ist es das Ende:
Manchmal bleibt kein anderer Weg, als sich zu verabschieden.
Dann führt kein Weg daran vorbei, man muss von seinem Ziel ablassen und umkehren. Doch die Sackgasse erkennt man erst, wenn es nicht mehr weitergeht.

Der Wille treibt uns an, der Wunsch, das Verlangen nach Veränderung. Ein Prozess, der in uns schlummert. Und wenn wir ihn selbst nicht in Gang setzen können, so suchen wir uns jemanden, in den wir all unsere Hoffnung setzen können, dass er dazu im Stande ist.

Er verbessert unser Leben, indem er uns verändert.

Natürlich wird dies nie passieren. Man muss sich überwinden und den Anfang machen. Niemand verändert uns, wir verändern uns höchstens für jemand anderen.

Zuerst erkennt man es nicht, denn man läuft fröhlich gemeinsam in die Sackgasse hinein. Dann geht es nicht mehr weiter – und man steht zusammen vor besagter Wand.

Dann führt kein Weg daran vorbei, man muss von seinem Ziel ablassen und umkehren. Manchmal bleibt kein anderer Weg, als sich zu verabschieden. Manchmal muss man seinen Weg alleine gehen, um am Ziel wieder zusammen zu treffen.

Der Anfang ist immer das Schwerste.

Gaydar weg

Ich seh’s einfach nicht. Ob jemand schwul ist. Und überhaupt: Nichts!

Nur wenn es schon offensichlich ist, seh ich es. Wenn er mich direkt anspringt, sozusagen.
Aber ich steh nun mal einfach nicht auf weibliche Züge. Da schaudert es mich.

Ich erkenne es nicht, wenn ein Mann schwul ist. Dann, wenn er es selbst nicht so recht weiß.
Wenn er nicht offen schwul lebt, sondern sich heimlich vergnügt. Dann ist es nicht offensichtlich.

Meine Lösung: ich mach das subjektiv, nach Bauchgefühl. Wenn er mir gefällt.
Ich WILL dann, dass er schwul ist. Dann deute ich das so hin. Und da dulde ich keinen Widerspruch. Ganz besonders nicht von ihm. Und schon gar nicht von seiner Freundin!

Ich werde dich trösten

Zwei Tage später. Wir saßen zu zweit auf meinem Bett. Er hielt mich fest, drückte mich an sich.
Ich spürte seinen heißen Atem an meinem Ohr.
Es war, als würdest er flüstern: „Ich brauche dich.“

Denn so war es auch! Ich hatte ihn gebändigt, gezähmt.
Oh Junge, dieser Tiger fraß mir aus der Hand. Er war mir von Kopf bis Fuß verfallen.

Dieser Moment war zu gut, um ihn je enden zu lassen. Ich wollte ihn konservieren, eintüten.
Mein Körper bebte in stiller Vorahnung auf die bevorstehende Nacht. Ich würde ihn nie mehr gehen lassen können.

Ich strich ihm die Träne von der Wange. Knöpfte ihm sein Hemd auf. Strich über seine Bauchmuskeln.

Mit seinen starken Armen beugte er sich über mich. Auf dem Rücken liegen sah ich ihm in die Augen.

So schwach, so verletzlich. Tiefere und ehrlichere Augen als die seinen hatte ich schon sehr lange nicht mehr gesehen.

„Los,“ flüsterte ich, „das wird dich trösten.“

 

User enttäuscht und Profil gelöscht!

Ich antworte ja aus Prinzip nicht auf Nachrichten bei Gayromeo oder Purplemoon.
Das hat nichts mit Arroganz zu tun, aber ich warte natürlich nur auf die Nachricht von IHM, da sind mir alle anderen egal.

Jetzt aber habe ich einen wirklichen Grund, eine Rechtfertigung dafür, nicht zu antworten: die wirklich gutaussehenden / interessanten Jungs löschen ihr Profil meist nach ein paar Tagen wieder.

Man darf nun spekulieren, warum.
Vielleicht, weil es gar nicht ihre eigenen Bilder sind. (FAKER!!)
Vielleicht, weil sie bald genug von Gayromeo haben.
Vielleicht, weil es ihnen zuviel wird und mit der Flut an Nachrichten nicht zurechtkommen.

Oder, sie löschten es, weil sie von mir keine Antwort bekamen und daraufhin enttäuscht von dannen zogen.

Ich werde dich flicken

Du bist schwach, du wirkst stark.
Du brauchtest mich eigentlich nie, aber ohne mich geht es nun nicht mehr.

Es geschah schleichend, jetzt bist du bist kaputt, zerbrochen, zerschellt.
An deiner eigenen Großartigkeit.

Du wolltest die Welt retten, sie verändern, verbessern.
Hast Menschen geholfen. Dir und mir.
Dann wurden es mehr, auf einmal halfst du allen. Und dabei bist du tief gefallen.

Gutes Aussehen. Verdammt, du siehst immer noch gut aus!
Aber der Schein trügt! Ich sehe die Wunden.
Ich sehe, dass es dir schlecht geht. Ich spüre es, weiß es.

Alles woran du geglaubtest, es existiert nicht mehr.
Deine Welt zersprang in Teile, und mit ihr meine Illusion von dir.
Du konntest nachts nicht schlafen.
Albträume plagten dich. Und auch die Gedanken ließen dich nicht los.
Genauso wenig wolltest du sie gehen lassen.

Ich weiß was du brauchst!
Du brauchst jemand, der sie abstellt.
Der dich ablenkt und deine ganze Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Der laut „Stopp“ ruft und alles verschwinden lässt.
Der macht, dass alles gut wird. Der dir Versprechen gibt, die du selbst nicht halten konntest.
Jemand, der dir glauben schenkt und dir in einem schwachen Moment unter die Arme greift, dich vor dem Fall bewahrt.

Das ist die Chance meines Lebens:
Du gingst kaputt – und ich bin zur Stelle und kann dich endlich flicken.

Schizophrenes Herz

Vorsicht, bleib fern von mir!
Zu deiner eigenen Sicherheit.
Ich brauche dich nicht mehr, und du musst jetzt stark sein.

Ich bin gemein zu dir, versuche dich zu verletzen.
So, wie du mich verletzt hast, ohne es zu wollen.

Ich renne zu dir weg, an dir vorbei.
Auf dich zu, drumherum.
Warte bis du kommst, dann verstecke ich mich vor dir.

Dabei tue ich das gar nicht, um dich zu verletzen.
Ich tue es, um mich zu schützen.

Ich spiele unnahbar, gebe mich gleichgültig.
Innerlich zerfetzt es mich, es reißt mich zu dir.
So wie du mich einst an dich gerissen hast,
deine Lippen auf meine gepresst
und wir uns bis zur Bewusstlosigkeit geküsst haben.

Ich will dich, will dich, will dich WILL DICH, verdammt!
Aber ich kann längst nicht mehr.

Das verwirrt, du verstehst nicht, was los ist.
Dabei müsste ich nur aufhören zu schreien. Dann könntest du hören:
Mein Herz klopft schizophren, es hämmert auf dich ein.

Bäumchen oute dich

Wir alle sehen uns nach festen Regeln, wollen uns darauf verlassen können, dass die Dinge am nächsten Morgen noch die Gleichen sind.
Beziehungsverhältnisse, Zustände, am Besten wäre, wenn alles in Stein gemeißelt wäre.

Dabei verändert sich alles. Tag für Tag – manchmal von einer Sekunde zur anderen. Wir haben Angst vor Veränderung, denn wir können sie nicht kontrollieren und uns auch oft nicht darauf vorbereiten.

Schwul ist schwul, hetero bleibt hetero. Undenkbar, dass sich der beste Freund plötzlich outet. „Sowas wird nicht passieren.“ Man predigt Toleranz und Offenheit, steckt aber selbst in konservativen Denkschemata, wenn es um die sexuelle Orientierung langjähriger Freunde geht. Denn diese Veränderung würde unsere Welt auf den Kopf stellen.
Und wir fallen aus allen Wolken, wenn es die beste Freundin tut.

Platt und steif

Wir Schwulen lieben uns und fröhnen dieser Lust.
Hinter jeder Ecke lauern Doppeldeutigkeiten:
So hat jeder Lausbub gleich mehrfach Dreck am Stecken.

Die Braven schreien sofort „Igitt, Bääh“ und rümpfen sich die Nase.
So viel Sex, da bliebe die Liebe unter der Decke!

Banane, Nüsse, Eier: für die Harten scheint die Welt aus Phallusobjekten zu bestehen.
Die anderen haben ihre Schokolade lieber zartbitter.

Dein Umfeld, deine Orientierung. Es ist dein Weltbild, deine Wahl.
Wenn deine Welt mit gezupften Augenbrauen noch rosiger strahlt, weil sie so gut deiner Brille schmeicheln…

Und er hört mitten im Schreiben auf. Es bleibt seine versexte Wortwahl.
Denn bis zum Schluss ist er trotzdem nicht gekommen.

Jetzt zugreifen: Die Gelegenheitsbeziehung

Aufgepasst! Sensation! Weltneuheit!

„Die nächste Form der unverbindlichen Liebe steht uns bevor. Frühere Innovationen, wie Sparzierficken im Stadtpark oder Glory-Hole-Gruppentreffen auf der Bahnhofstoilette, hatten neben einer gewissen Anonymität vielleicht noch den Kick des Verbotenen, des Jederzeit-erwischt-werdens…
Doch irgendwann sehnt sich jeder nach etwas mehr Emotion. Da kommt sie gerade richtig: Die Gelegenheitsbeziehung.

Ohne Vertragsbindung, keine Mindestlaufzeit. Jederzeitiges Rückgaberecht!
Erhältliche Zusatzpakete für Premiumkunden: Hinterzimmerknutschen, heimliches Fummeln.

Aktueller Renner: das Blickficken mit dem heimlichen Partner in der Partyrunde.

Greifen Sie jetzt zu! Die Gelegenheitsbeziehung gibt es ab sofort. Zum Einführungspreis.“

Erschatzbefriedigung zum Valentinstag

Die Gelegenheitsbeziehung gibt es in ungefährlichen, unverfänglichen Portionen. Zu wenig um satt zu werden, zu viel um nicht zu kleckern. Denn der Lippenstift haftet fortan beiden an.

Die Wolke der Glückseligkeit schwebt noch für einige Stunden herum, sie beflügelt und verleiht kurzzeitig magische Kräfte. Doch sie fordert ihren Tribut!

Man trennt sich nach jedem Treffen, man legt sich Ketten an, die offiziell nie existierten. Man verspricht, nicht.

Das unendliche Vorspiel wird von beiden begangen, mögen die Motive auch unterschiedlich sein. Hinhalten, Zurückhalten, Vorbehalten. Jeder gibt nur so viel, wie er entbehren kann.

Das ist oft genug, aber immer zu wenig. Die Gelegenheitsbeziehung enttäuscht. Mehr als eine Erschatzbefriedigung ist sie nicht, dabei versprach die Werbung doch etwas ganz anderes…

Wunschmalerei

Ich kenne dich kaum, du großer, toller Unbekannter!
Schaue, schiele immer wieder zu dir hinüber.

So viele Fragen schwirren mir durch den Kopf.
Wie toll es aussehen muss, wenn du die Augen schließt und mich küsst.
Wie wunderbar es sich anfühlen wird, wenn du meine Hand hälst, mich umarmst.

So viele Fragen, auf die ich mir eine Antwort geben kann.
So viele Situationen, in denen du wunderbar sein kannst.
So viel weißer Raum, den ich ausmalen kann.

Ich kenne dich nicht.
Aber ich habe mich unweigerlich in dich verliebt.

Ich liebe nicht dich, ich liebe das Mysterium das dich umgibt.
Bis ich dich anspreche.

Ich merke, dass du ein wirklich großes Ego hast.
Das ist es, was dich ausmacht,
das ist es, was du ausstrahlst.

Und das ist es, was ich liebe.
Und ich stelle fest:
du liebst dich noch viel mehr!

Beziehungskarusell

Die Leute rauschen vorbei.
Es ist, als dreht sich das Beziehungskarusell unentwegt.

Ich, ich stehe am Rand und schaue zu. Beobachte.
Beste Freunde werden manchmal zu Affären werden manchmal zu Freunden.

Feste Freunde werden zu Ex-Freunden.
Ist mit einem Schluss, kommt der nächste ganz bestimmt.

Man kompensiert.
Jeder nachfolgende Kerl ist toller als der Vorherige.

Auf Schmerz folgt größerer Schmerz.
Der Schmerz der Trennung, am Ende. Denn die Liebe kommt und sie geht.

Wo(rauf) also warten? Wie damit aufhören?
Und vor allem: wann beginnen?

Warum auf das Beziehungskarusell aufsteigen, wenn mir schon vom Zuschauen schlecht wird?

 

Opis Jugendsünden

Opi hat mich wieder eingeladen. Zu sich in sein Haus am See.
Viele andere Jungs sind immer da, zum spielen.

Abends sitzen wir auf seinem Pelz am Kamin.
Streit gibt es nur gelegentlich, aber die blutigen Nasen haben ihren Ursprung woanders.
Denn nicht nur in der Winterzeit, nein auch im Sommer schneit es regelmäßig.
Meist auf dem Glastisch, wenn wir uns einen Schneemann hineinziehen.

Opi fühlt sich gerne an frühere Zeiten erinnert, als die Betten knapp waren und geteilt werden mussten.
Geschenke verteilt Opi großzügig, wie der Weihnachtsmann.
Je grösser und unartiger man ist, desto weiter vorne steht man auf dem Familienfoto.
Eine tolle Erinnerung für die nächsten Wochen.

Denn irgendwann gehen sie alle, die Jungs.
Sie gehen nicht sofort, nachdem sie sich die Schnauze vollgezogen haben.
Nicht sofort, nachdem sie gekommen sind.
Sie verharren wartend auf bessere Zeiten, auf einen jüngeren Opi, mit noch mehr Kohle in der Tasche.
Doch die wird nicht verbrannt, sondern verjubelt, mit den Jungen.
Auf diese Art versucht Opi, ein Feuer zu entfachen.
Denn so ganz ohne Wärme ist es kalt, so ganz allein, so alt.
Wärme fehlt ihm, in seinem Herz. Er fühlt sich leer.
Doch gestopft werden am Ende immer andere Löcher.

Küss mich (an einer anderen Stelle)

Du willst mich küssen.
Ich zögere. Doch nicht hier!
Wir kennen uns doch noch kaum.
Nicht so, nicht geplant, nicht angekündigt,
nicht in aller Öffentlichkeit, nicht, wenn uns jeder sehen kann!

Versteh mich nicht falsch, nicht, dass ich nicht will!
Ich will nur nicht dabei gesehen werden.
Wir sind nicht zusammen, nicht offiziell.
Vielleicht einander versprochen, aber die Feuerprobe, die müssen wir noch bestehen!

Für lange und langweilige Küsse
haben wir noch unsere ganze Beziehung Zeit!

Ich mag es intim, vielleicht in einer dunklen Ecke.
Dahin können wir uns zurückziehen.
Spontan, wild. Forsch.
Aktiv gehen wir auf Erkundungstour.
In einer Ecke, dunkel, intim.
Heiße Küsse, heißer Atem.
Ohr, Hals, Mund. Mit Zunge.
Ich küsse gut? Ja, du magst meine Lippen.
Wir fummeln ein bisschen.
Ich knabbere dir am Hals, du wirst wild.

So ist es aufregend. Du bist aufregend.
Und es erregt. Mich und meine Aufmerksamkeit.
Wir kennen uns noch kaum.

Deshalb, küss mich nicht hier!
Wir wärs… dort drüben?

(P)Reservativ

Ich habe etwas zu verschenken, es ist nicht viel, aber es ist alles was ich habe. Mehr kann ich ihm nicht geben, doch es ist mein größtes Geschenk.

Mein reines Herz habe ich für ihn aufbewahrt, es befindet sich bruchsicher verpackt im Karton. Für ihn, meinen Auserwählten. So warte ich hier, mit dem Geschenk in der Hand. Ich warte nicht vergebens, denn der Empfänger versprach, es abzuholen.

Ich mag es nicht einfach so an jemand anderes verschenken. Oft war die Versuchung groß. Doch ich konnte die Gefahr noch rechtzeitig bannen,
So passe ich darauf auf, trage es am Körper. Viele hätten es beinahe zum Schmelzen gebracht, doch ich blieb kalt genug, um es zu bewahren.

Denn ich will ihm ein reines, unverbrauchtes Herz schenken. Es soll nicht so enden wie bei den anderen, deren Herz kaputt ging, voller Löcher und mehr schlecht als recht (und nächtelang) gestopft wurde.

Mein Herz soll kein Flickenteppich werden, den er vor dem Ficken erst zu ende stricken muss.