Archiv zum Thema: Wut

Schizophrenes Herz

Vorsicht, bleib fern von mir!
Zu deiner eigenen Sicherheit.
Ich brauche dich nicht mehr, und du musst jetzt stark sein.

Ich bin gemein zu dir, versuche dich zu verletzen.
So, wie du mich verletzt hast, ohne es zu wollen.

Ich renne zu dir weg, an dir vorbei.
Auf dich zu, drumherum.
Warte bis du kommst, dann verstecke ich mich vor dir.

Dabei tue ich das gar nicht, um dich zu verletzen.
Ich tue es, um mich zu schützen.

Ich spiele unnahbar, gebe mich gleichgültig.
Innerlich zerfetzt es mich, es reißt mich zu dir.
So wie du mich einst an dich gerissen hast,
deine Lippen auf meine gepresst
und wir uns bis zur Bewusstlosigkeit geküsst haben.

Ich will dich, will dich, will dich WILL DICH, verdammt!
Aber ich kann längst nicht mehr.

Das verwirrt, du verstehst nicht, was los ist.
Dabei müsste ich nur aufhören zu schreien. Dann könntest du hören:
Mein Herz klopft schizophren, es hämmert auf dich ein.

Der falsche Prinz, der fliegen kann, aber nur, wenn niemand zuschaut.


Song: Little Dragon – Stormy Weather »

Ich zittere, ich bibbere, ich weine, ich schreie, ich freue mich, ich heule nicht, ich laufe schnell, ich gehe weiter, ich bleibe stehn, dreh mich im kreis und schau mich um.
Ich bin dumm, ich bin schlau, ich verstehe die welt nicht, ich habe fragen, ich suche antworten, ich will das eigentlich gar nicht alles wissen. zuviele informationen, zuwenig sinn.

Alles zu laut, ich werde laut, ich werde leise, ich werde stumm, ich schlage den kopf gegen die wand, schlage mich, tröste mich, esse schokolade, noch etwas mehr, dann hab ich genug. ich bin nicht satt, ich habe hunger, keinen hunger, keine lust, bin voller tatendrang, will überall hin, weiß nicht wohin, in alle richtungen, kann nicht aus meiner haut, kann nicht weg, bleibe hier.

Ich bin weg, weit weg, in der fremde, woanders, körperlich, gedanklich, geistig, nicht hier, nicht dort. Immernoch hier.
Ich gebe mir einen sinn, sinnvoll, sinnlos, sinnentfremdet, zweckenfremdet, ohne zweck, da ist ein fleck, er geht nicht weg, er wird größer, geht durch die klamotten, bis zur haut, von der haut, macht alles nass.

Ob tränen oder blut, aus angst oder wut, aus sinn ohne zweck, der schmerz verletzt, geht durch und durch. etwas zerbricht, wird wieder geflickt, war nie wirklich heil, macht jetzt also auch nichts. keine garantie, kein interesse, keine aussicht auf besserung, ein pflaster drauf und gut ist. solange man die wunde nicht sieht, ist nichts passiert.
mir geht es gut, ich glaub es fest, nichts passiert, nie passiert, alles gut.

ende gut, alles gut. ich bleibe noch sitzen, dann hab auch ich keine lust mehr. ich schließe die augen, der junge auch. doch er, der im spiegel heult noch weiter, aber niemand schaute mehr zu.

Her damit!

Dein Anblick hat mich sehr verstört,
du hast etwas, das mir gehört.

Ich habe es nicht verloren, du hast es bekommen;
als ich nicht Acht gab, ist es zu dir gekommen.

Ich habe es anfangs nicht mal gemerkt,
dann habe ich es schrecklichst vermisst.

Mein Hass hat sich unglaublich verstärkt,
seit ich weiß, wer du bist.