Tiger und Bär trafen sich eines Tages und stellten fest, dass sie einander sehr mochten. Sie beschlossen, gemeinsam ein Stück zu gehen, um zu prüfen, ob sie zueinander passten. Bär war von Natur aus viel unterwegs, und selten waren die Treffen. Gelegentlich sahen sie sich. Wenn sich ihre Wege kreuzten, hielten sie kurz inne für einen Plausch, um sich zu vergewissern, dass sie sich wirklich so gut verstanden, wie sie es in Erinnerung hatten.
Die Zeit verging, aus Frühling wurde Herbst. Im Winter endlich fanden sich beide für einen Spaziergang zusammen. Bär redete vom Heiraten, das freute den Tiger. Er hatte Bär oft vermisst und würde am liebsten immer bei ihm sein.
Sie gingen weiter den Weg entlang, da setzte plötzlich der erste Schnee ein. Bär begann zu zittern, und sagte: „Ich kann mit dir nicht weitergehen. Ob du stehen bleibst oder weitergehst, das liegt bei dir.“
Tiger war verdunwert: „Warum kommst du nicht weiter? Dort vorne ist schon die Hütte. Ich habe eine Decke, sie wird uns wärmen!“
„Ich habe schon so viele Winter erlebt, mehr noch als du“, erklärte der Bär. „Doch die Decke reicht nicht für uns beide, und ich mag sie dir nicht wegnehmen. Du bist jung, du sollst nicht frieren. Ich würde dich nur um deine Wärme bringen.“
„Aber, wir werden uns gegenseitig warm halten!“, rief Tiger.
„Du kennst die Winter nicht so wie ich. Dieser wird sehr kalt werden. Ich werde es nicht schaffen, dich so zu wärmen wie ich sollte.“
„Du bist ja so töricht!“, schrie da der Tiger. Und blieb beim Bär bis zum Frühling.