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Hast du jemanden in Aussicht? (Augustin, Teil 1)

Was für eine Frage. Natürlich hast du das. Du bist das Angebot und die Nachfrage nach dir ist groß. Vielleicht sogar gewaltig. Mein Verlangen nach dir ist unendlich, aber darum geht es heute nicht. Ich bin weit weg und du bist nicht da.

Ich denke viel zu oft an dich, meistens suchst du mich in meinen Träumen heim. Und selbst dann habe keine Ahnung, was du treibst. Deshalb frage ich dich jetzt. Denn es geht heute nicht um mich, sondern um dich.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass du so lange Single geblieben bist. Und selbst wenn, hast du bestimmt jemanden in Aussicht. Jemand der besser aussieht als ich, witziger ist, dich zum Lachen bringt. Der nicht wie ich ist, denn genau das ist ja der Punkt. Kein Ersatz, sondern ein ganz anderes Modell.

Ihr seht euch bestimmt regelmäßig, verabredet euch zum Essen. Auf Partys lauft ihr euch über den Weg. Die Erinnerungen an mich wird verdrängt von der Überlegung, was dich daran hindert, dich auf ihn einzulassen. Oder auf einen der anderen Jungs, egal.

Ich schätze, was ich wohl eigentlich fragen will ist: Bist du glücklich, so ohne mich?

Wir zwei. Und jeder andere.

Da sah ich zwei. Wie wir, vielleicht noch etwas hübscher. Der eine sah dir total ähnlich, mit den schwarzen Haaren und dem dunklen Taint. Der andere hatte mein Lächeln. Mein Lächeln, dass sich in den seltenen Momenten zeigte, in denen wir zusammen waren.

Da sah ich zwei. Zwei wie wir. Vielleicht beste Freunde, beide lächelnd. Ich musste sofort an uns denken. An dich und ich. Das hätten wir sein können. Wir zwei. Nur in glücklich.

Du sagtest, du kannst nicht. Du hast viel gesagt, was mich nachdenklich gestimmt hat.
Ich, sagtest du, ich könnte jeden haben.
Mindestens in diesem Punkt hast du die Wahrheit gesagt.

Zerschmetterlinge

Verliebt sein, das ist dieses Gefühl im Magen, dieses leichte Kribbeln.
Die flatternden Beine, der schnelle Herzschlag.

Ich schaue Dich an und mir wird gleichzeitig warm und kalt. Du machst mich schwach, dein Blick bringt mich um den Verstand. Ich stottere, stammele sinnlose Worte, werde unsicher und schweige. Starre dich weiter an. Lächle.

Das Zucken im Bauch, kurz bevor ich mich übergeben will. Der stechende Schmerz, der Geschmack von aufsteigender Kotze.

Verliebt sein bedeutet für mich: lauf!
Denn wenn ich mich jetzt nicht rette, muss ich am Ende auch noch mein zerfetztes Herz aus den Ritzen pulen.

Hoffnungslos überfragt.

Fragen in meinem Kopf.
Wie wird er sein?
Wie wird er aussehen?
Wie wird er riechen?
Wie wird er schmecken?
Wie wird er sich anfühlen?
Wie wird er mich behandeln?
Wie wird er mich fühlen lassen?
Wie wird er küssen?
Wie wird er heißen?
Wie wird er bestückt sein?
Wie wird er mir begegnen?
Wie wird er mir den Atem rauben?
Wie wird es dazu kommen?
Wo werden wir uns begegnen?
Wann wird es endlich so weit sein?

Fragen werden lauter, hören nicht auf. Es hat keinen Sinn, innere Mauern aufzubauen, zum Schutz, zur Verteidigung. Die Fragen prallen an den Wänden zwar, sie addieren sich und das Echo verstärkt sich, sie hallen nur umso lauter und schneller. Ich will aufhören zu rufen, doch dann würde mich ja niemand mehr hören.

Online verlieben? Durch Berechnung unwahrscheinlich.

Geahnt haben wir es sicherlich alle schon, nun gibt es eine Studie dazu, über die das Deutschlandradio berichtet. Dabei geht es natürlich weniger um die blauen Seiten, als vielmehr um Dating-Portale, die dir entsprechende Partner berechnen und Vorschläge machen.

Liebe ist unberechenbar, Dating-Portale funktionieren nicht. Dieses vernichtende Urteil stellt eine Studie den Portalen aus: Der Traumpartner sei eher Zufallstreffer als durch mathematischen Matching-Algorythmus ermittelt. Online oder ganz altmodisch – wo verliebt Ihr Euch?

Hier geht es zum Radiobeitrag.