Archiv für die Kategorie: Publiziert

Dipol jetzt auch gedruckt #1

Einen Text von mir gibt es jetzt auch gedruckt: In der neuen Out!, der Zeitschrift des Jugendnetzwerks Lambda, dreht sich in der aktuellen Ausgabe alles rund um das Thema Körper.

Dazu durfte ich auch einen Beitrag beisteuern: Die Geschichte heißt „Von Bar, Bier & Beute“. Abonnenten finden das Heft die Tage gedruckt in ihrem Briefkästen – wer nicht warten will, kann sie sich auch kostenlos hier herunterladen: http://www.lambda-online.de/index.php/aufklaerung/out

Den Text findet ihr demnächst auch hier im Blog – dann unter der neuen Rubrik: „Publiziert“ in der ihr alle Texte findet, die ausserhalb des Blogs schon veröffentlicht wurden.

Übrigens: Für Text-Anfragen jeder Art (Schreiben oder Veröffentlichen) meldet euch einfach bei mir unter mail@dipol-blog.ch

Dipolsche Zoologie #1: Jungtiere

Beginnen wir unsere Reise durch die bunte Artenvielfalt der Tiere mit den Kleinsten: die Jung- oder auch Beuteltiere genannt.

Ihr Augen gewöhnen sich nur langsam an den Anblick der fremdartigen Welt, die sich ihnen nach ihrer Geburt offenbart. Lichtblitze in jeder erdenklichen Farbe und hämmernde Bässe erschweren die Orientierung. Jedoch entgeht ihnen nicht, dass sie nicht alleine sind.

Ihre Artgenossen, die trotz dem männlichen Geschlecht in der Fachsprache mehrheitlich als „Schwestern“ bezeichnet werden, liegen auf der Pirsch. Die genauen Absichten vermag auch ein erfahrener Rudelführer nicht immer zu durchschauen.

Mutige Jungtiere wagen bald den ersten Schritt ins Jagdrevier anderer Tiere, und werden leider nur allzu schnell zur leichten Beute.

Bildcredit: Zoo Antwerpen von peter ijdema bei Flickr

Dipolisation: Zischbar

Neulich in der Zischbar. Ich traf mich mit einem Jungen. Es sollte ein „Date“ sein. Ich kannte ihn noch nicht lange. Ich habe ihn irgendwo zufällig getroffen einmal, so genau weiß ich das nicht mehr.

Ich hatte schon beim Hinsetzen das Gefühl, ihn viel zu lange zu kennen. Dabei war er auf den ersten Blick ganz niedlich. Etwas hilflos vielleicht.

Nicht die Sorte, auf die ich sonst abfahre – aber man will ja nicht intolerant sein. Aus Höflichkeit habe ich ihn ausreden lassen, ihm zugehört, zustimmend mit dem Kopf genickt. Nicht etwa, um ihn ins Bett zu kriegen, sondern in der Hoffnung, dass er einmal nach Luft schnappen und mich sprechen lassen würde.

Damit meine ich etwas anderes als ein „Ja“ oder „Verständlich“. Einmal konnte ich ein „Ich hätte das Gleiche getan“ dazwischen schieben. Ich mag Menschen, die mit beiden Beinen fest im Leben stehen. Die wissen, was sie wollen. Und vor allem mag ich diejenigen, die sich nicht alles gefallen lassen und gleich den Schwanz einziehen, wenn es eng wird – und das nicht einmal sexuell gesehen.

Ja, seine letzte Beziehung lief nicht so gut – aber wen interessiert das? Mich nicht. Nicht, dass er für mich gänzlich uninteressant wäre. Aber dieses Gespräch hätte sich genauso gut um die Tragbarkeit von Unterwäsche handeln könnten!

Mist, hatte ich das gerade laut gesagt?
Seine Augen wurden groß, der Mund ging schon auf. Noch bevor ich mich entschuldigen konnte erklärte er mir (den ersten entgeisterten Satz habe ich überhört, den giftigen Blick ignoriert), dass er die Slips (von mir aus auch Boxershorts!), auch gerne mal einen Tag länger anbehalten würde.