Alle Texte von: dipol

Aus Mangel an Alternativen

Doch nachts wird es kalt. Ich habe lange ohne Dich gefroren. Mir warme Gedanken gemacht.
Gezittert habe ich jedoch immer.
Wenn es ungewiss war, ob ich dich heute wieder sehen würde.
Wenn ich dich dann erblickte und du dich, wie in Zeitlupe, auf mich zubewegt hast.
Wenn ich mich nicht traute, viel zu sagen, es aber trotzdem schön fand, in deiner Nähe zu sein.

Heute könnte ich mich mal wieder verlieben. In dich.
Du bist kein Model. Du bist alles, wovon ich nie zu träumen gewagt habe.
Aus Mangel an Alternativen friere ich noch immer.

Sehenswerte Doku „The Adonis Factor“

Eine sehenswerte Dokumentation über den Körperkult der Schwulenwelt ist „The Adonis Factor“. Sie bietet, neben knackigen Kerlen, einen Blick hinter die Fassaden von Körperkult, Jugendwahn und der Szene.

Es ist schon traurig, wenn man glaubt, nicht so angenommen zu werden, wie man ist und mit sich selbst nicht zufrieden ist. Ich nehme mich da nicht aus. Und werde beim nächsten Mal auf dem Laufband darüber nachdenken.

Traumhaftes

Letzte Nacht habe ich wieder von dir geträumt.
Naja, nicht direkt von dir, denn du kamst nicht darin vor. Dein bester Freund aber, den ich eigentlich nicht leiden mag.
Er hat das mit uns natürlich mitbekommen, zumindest konnte er sich seinen Teil denken. Und ich bin eigentlich niemand, der solche Dinge verstecken möchte.
Mit Dinge meine ich meine Gefühle zu dir. Im Traum.
Er fragte mich, warum ich dich nicht endlich in Ruhe ließe.
Es hätte schon lange keinen Sinn mehr.
Ich fühlte mich ertappt. Ich versuchte zu erwidern: „Nun, ich warte eben noch immer auf eine Antwort.“ Doch er ließ nicht locker.
Er sagte dann etwas, was mir die Kinnlade herunterklappen ließ: „Ja, ich weiß. Ich hab ihm davon abgeraten, dir noch einen letzten Brief zu schreiben!“
:-/

Neues von den Linsbrothers: Mach dich nass!

Abkühlung bei diesen heißen Temperaturen gefällig? Es gibt neues von den Linsbrothers: er / sie haben ein Video gedreht, in dem mal zur Abwechslung nicht Lippensynchron getanzt wird , sondern tatsächlich so etwas wie eine Handlung passiert. Aber seht am Besten selbst!

Leidenschaftliche Hoffnungslosigkeit

Wenn ich nicht weiß, in wen ich mich verlieben könnte, dann besinne ich mich einfach auf den Katalog meiner unerfüllten Herzschmerzeleien.

Dann ist mein Beuteschema ziemlich simpel:
Ich wähle das, was ich kenne und jage den, den ich nicht haben kann.

Eine gefährliche Mischung, wenn sich beides in einer Person vereint.
Ein perpetuum Mobile der leidenschaftlichen Hoffnungslosigkeit.

Das beschäftigt mich dann wieder für eine Weile und auch meine Playlist an tieftrauriger Musik findet so endlich wieder Verwendung.

Wenig ist stärker als alte Gefühle. Diese Sehnsucht, die Tagträumereien, die Gedanken an ihn, die Hoffnung auf eine Zeit, in der wir endlich glücklich zusammen sind.

Es webt ein Seil, das uns von je her verbunden hat und mit der Zeit immer immer stärker wurde: Vertrautheit umwickelt von Sehnsucht, unerfülltes Verlangen durchstochen von Aussichtslosigkeit.

Das Band bleibt, bleibt, bleibt, bleibt. Denn wenn es sich auflöst, durchtrennt oder plötzlich verschwindet, dann bin ich wieder allein.

New Age – Marlon Roudette

Toller Song mit einem super Text – ab 16. August im Handel… Merkwürdige Veröffentlichungsstrategien im Jahr 2011. Das Internet spielt dir jedenfalls schon hier den Song.

Taylor Lautner wird auch in seinem nächsten Film Abduction kein Hemd anhaben

Auf den Film, der nichts mit Twilight zu tun hat und „Abduction“ heißt (das englische Wort „Ab“ für Bauchmuskel ist dankenswerter Weise schon im Titel enhalten) bin ich mal sehr gespannt. Jetzt ist ein Produktionsfoto von Taylour Lautner aufgetaucht, das auf mindestens eine Szene im Film hoffen lässt, in der er oben ohne zu sehen ist. 🙂

Von zukünftigen Filmen mit Titeln wie „Abs-olution“, „Ab-bys“, „Ab-bandoned“, „Ab-olition“, „Abs-traction“ oder einfach „Taylor Lautners Abs“ kann man ja schon Mal träumen.


via

Mit wem ich letzte Nacht nicht nach Hause bin

Die schwule Szene, das ist für mich eine regelmäßig stattfindende Party. Da, wo ich herkomme, heißt regelmäßig: alle ein bis zwei Monate. Zeit genug, um das zu verdrängen, was ich dort gesehen habe.

Im besten Fall werden auf solchen Partys die Gayromeo-Profile lebendig: Ich erkenne viele Gesichter wieder (an ein paar hübsche erinnere ich mich gerne zurück), bei anderen fällt mir erst zu spät ein, dass ich das Profil mal geöffnet oder gar mit der Person gechattet habe.

Im schlimmsten Fall werden auf solchen Partys die Gayromeo-Profile lebendig. Man erkennt plötzlich Gesichter oder ähnliche Körperteile wieder, erinnert sich daran, dass man sowas schon mal gesehen hat oder gar von einer Person angeschrieben worden ist.

Ich weiß nicht, woran es liegt, aber meistens erkenne ich die Leute nicht anhand ihres Profiles. Vielleicht, weil die Fotos alt, unvorteilhaft sind oder die Person einfach nicht so darstellen, wie sie eigentlich ist. Da werden männliche Hengste schnell zu passiven Diven: der Bart bleibt, den Hüftschwung konnte auf dem Foto niemand erahnen.

Aber ansprechen? Es gibt wohl diese Regel, dass man einfach nicht miteinander spricht, wenn man sich sieht oder wiedererkennt. Oder einfach nett findet. Mit nett ist in diesem Fall geil gemeint. Wenn überhaupt bekommt man hinterher(!) eine Nachricht: „Hey, du bist gestern an mir vorbeigelaufen“. Meistens liefern sie aber nicht solche Steilvorlagen, die man mit einem „Warum hast du mich dann gestern nicht angesprochen? Jetzt nützt mir das auch nichts mehr!“ kontern könnte.

Nein, es ist meist perfider. Sie warten nämlich bis zum Schluss in ihrem Versteck, beobachten dich und schreiben dir dann am nächsten Tag eine Nachricht, mit der sie wohl Wissen und Überlegenheit ausdrücken wollen, jedoch nicht ernsthaft eine Antwort erwarten können, wenn sie schreiben: „Naa, hab dich gestern auf Party gesehen. Mit wem biste da denn heim? *grins* “

Gerne würde ich dann antworten „Tja, leider nicht mit dir.“ Doch meistens antworte ich dann nichts, die Chance ist erstmal vertan, auf der Party hätte ich mich ohne Probleme mit ihm unterhalten können, doch jetzt bleibt mir nur wieder das Profil, anhand dessen ich entscheiden muss, ihn im Nachhinein zu treffen. Meistens entscheide ich mich dagegen.

Was bleibt ist also ein Abend auf einer Party, mit Leuten, mit denen man alle etwas gemeinsam hat. Doch es scheint keine Eigenschaft zu sein, die vereint. Eher versucht man sich, möglichst weit von dem anderen zu distanzieren und ihn gar mit Blicken noch herabzusetzen.

Bloß niemanden real ansprechen, er könnte am Ende kein Interesse haben. Das verträgt sich natürlich nicht mit dem eh schon bröckeligen Ego. Und so finde ich mich einen Abend lang alleine tanzend auf der Tanzfläche wieder, gut sichtbar und doch unangesprochen.

Es ist ja nicht so, als wollte ich niemanden ansprechen. Das Problem ist nur, dass ich niemanden sah, den ich ansprechen wollte. So ist das eben, da wo ich herkomme. Hier heißt regelmäßig: alle ein bis zwei Monate. Zeit genug, um zu verdrängen, dass ich dort nicht das gefunden habe, was ich mir erhofft hatte. Zeit genug, um neue Hoffnung zu schöpfen. Beim nächsten Mal klappt es bestimmt.

Du bist es nicht. Offensichtlich.

Geschockt starre ich in ein Gesicht, da auf dem Bildschirm.
Ich beginne zu zittern. Dabei bin ich eigentlich ruhig. Totenstarr.
Als hätte ich ein Gespenst gesehen, besser gesagt: Dich.

Doch du bist es nicht. Offensichtlich.
Er sieht dir nicht ähnlich, aber er ähnelt dir so unglaublich.
Der gesenkte Kopf beim Reden, diese nachdenkliche, verträumte Art, dann wieder der aufmerksame Blick.
Seine tiefen, dunklen Augen, traurig und voller Geheimnisse, sie schauen mich direkt an.
Das Zittern wird zu einem Beben. Nicht ich wackele, sondern mein Zimmer, die Wände.
Sie beben. Vor Anspannung. Ich erkenne Dich – und alle alten Gefühle flammen wieder auf.

Er ist wie du. Ich glaube es nicht. Er ist wie du.
Es ist, als ob du mich anschaust, als ob ich dir wieder gegenüber sitzen würde, wieder mit dir reden könnte.
Ihr sagtet, ich wäre jemand, den ihr küssen würdet. Zärtlich, auf einer Party.
Ihr seid nicht die selbe Person, doch eine Eigenschaft ist euch gemein: ihr seht keine Zukunft mit mir.
Doch nur er sagte mir unmittelbar ins Gesicht, dass er jemand anderes suche. Nicht mich.

Blaue Illusion und Selbstbetrug:

Hallo, nett, dass du mir schreibst, aber
– du willst doch nur meinen körper
– du bist mir zu alt
– du bist mir zu jung
– du bist mir zu dick
– du bist mir zu dünn
– du bist mir zu muskulös
– du hast zwar muskeln, aber zuviel fett
– du bist zwar dünn, aber hast zu wenig muskeln
– du bist zwar dünn und hast viele muskeln, aber die proportionen stimmen nicht
– bei dir stimmen zwar die proportionen, es sind aber zu wenig muskeln
– du bist blond / braunhaarig / schwarzhaarig.
– du bist zu behaart
– du bist zu unbehaart
– du bist aktiv
– du bist passiv
– du stehst auf socken
– du stehst auf sneakers
– du stehst auf sportswear
– du suchst nach „fun mit junx“
– du studierst nicht
– du studierst, aber kunst
– du studierst medizin, aber bist nur mit lernen beschäftigt
– du studierst medizin, aber hast zeit, mit mir zu chatten ergo: du bist nicht sonderlich ehrgeizig
– du hast medizin studiert, aber hast jetzt kaum zeit wegen des jobs
– du hast geld, aber siehst scheisse aus
– du siehst toll aus, hast aber kein geld
– du hast komplett unterschiedliche interessen wie ich
– du hast die gleichen interessen wie ich, das ist aber langweilig
– du bist nicht geoutet
– du bist geoutet und immer in der szene unterwegs
– du siehst so verbraucht aus
– du siehst so minderjährig aus
– du willst dich nicht mit mir treffen
– du willst mit mir camen
– du willst mit mir bilder tauschen
– du willst telefonsex
– du hast schon einen partner
– dein partner hat mir schon geschrieben
– du bist mit ihm an einem dreier interessiert
– du hast nen partner, suchst aber mal mit mir eine abwechslung
– das bist sicher nicht du auf den fotos
– dein bild kenne ich aus dem porno von belami
– du bist gerade frisch getrennt
– du hast dich schonmal mit mir getroffen, erinnerst dich aber nicht daran
– du hast dich schonmal mit mir getroffen, erinnerst dich aber noch gut daran und willst nochmal
– deine freunde haben mir von dir abgeraten
– du hast psychische probleme
– du badest in selbstmitleid
– du nennst dich „einsamsterjungeaufderwelt85“ und hoffst auf einen erlöser
– du wohnst zu weit weg
– du siehst zu gut aus für mich
– ich such eigentlich was festes

Josef Rakich lässt sich mit Sonnencreme einreiben

Wie versprochen heute das Video, in dem sich ein muskulöser Junge, namentlich Josef Rakich, mit Sonnencreme einreiben lässt. Als Perfektionist und selbst Sport treibender muss ich anerkennend sagen, dass er die Messlatte ziemlich hochlegt, was Muskelproportion und -definition angeht. Ästhetisch halt, was sein Trainingsziel ist, für das er fünf Mal die Woche das Fitnessstudio aufsucht.
Natürlich sieht (fast) niemand so aus, mein Vorbild ist er in optischer Hinsicht trotzdem. 🙂

Michael Buchinger und die Regenbogenparade

Anstelle eines muskulösen Kerls, der sich mit Sonnencreme einreiben lässt, poste ich lieber dieses Video von Michael. Schaut es euch an und werft doch auch mal einen Blick auf seinen YouTube-Channel. Er ist einer der wenigen, von Coldmirror mal abgesehen, die mich wirklich zum Lachen bringen. 🙂

PS: Den Kerl mit der Sonnencreme gibts dann morgen. 😉

Tim Bendzko – Nur noch kurz die Welt retten

Diese Empfehlung widerspricht eigentlich allem, was man sonst von mir gewohnt ist: ein deutschsprachiger Künstler, den ihr noch dazu schon kennt.

Wenn dieser Künstler, Tim Bendzko, allerdings ein Album herausbringt, dessen Texte sinngemäß auch auf diesem Blog stehen könnten, dann kann ich gar nicht anders, als ihn hier zu erwähnen.

Deshalb also die Albumempfehlung „Wenn Worte meine Sprache wären“ und der Hinweis, dass es die Dipol-Blog Videos auch zusammengefasst auf YouTube gibt. Vorgestellt die Single „Nur noch kurz die Welt retten“.

Ein Geschenk von Herzen

Das kleine, selbstzerstörerische Mädchen zitterte, das blutende Messer in ihrer Hand tropfte die Fließen voll.
Die ganze Zeit über trug sie es in sich, nun hielt sie es in der Hand, fühlte die letzten Pumpenschläge. Schwächlich und kaputt war es, abgenutzt.

Sie hatte es zu oft versucht zu verschenken, doch bekam es immer gleich wieder zurück. Sie sinnierte über den Grund der Rückgabe, betrachtete den roten Klumpen: attraktiv sah er nicht aus. War wohl nicht gut genug gewesen, das dumme Ding.

„Damit ist nun Schluss“, dachte sie sich, zermetzelte das nun nicht mehr schlagende Fleisch, tat die Fetzen einzeln in winzige Geschenkpakete, band ein Bändchen drum und schickte es wieder an all die Nicht-Ex-Freunde, die ihr Herz über die Jahre verschmäht hatten.

Und die Moral von der Geschicht? Für die große Liebe reichte sie nicht.

Vereinsarm

Ich warte auf den einen, mit dem die Einsamkeit erträglich wird. Frust.
Ich bin gefrustet. Ich muss es mal so deutlich sagen,
sonst denkt wieder jemand, hinter einer Metapher schreie ich eigentlich nur laut „FICKEN“.
Nein, das tue ich nicht. Ich will eigentlich nur meine Ruhe.
Genau. Lasst mich bitte in Ruhe. Danke.

Halt. Moment.

Es ist ja nicht so, dass ich keine Menschen mag.
Ich mag sie, aber nicht dauernd.
Und auch meist dann nur, wenn ich gute Laune habe
und / oder ich gerade etwas tolles gegessen habe
(hängt evt mit dem Blutzuckerspiegel zusammen, ich bin kein Arzt).
Oder sich mein generell lebenswert anfühlt.
Wenn ich mich wertvoll fühle.
Wertvoll genug, um gute Laune zu habe, sie nicht nur zu heucheln.
Lächeln kostet mich nichts, nur Kraft.

Es ist ja nicht so, als hätte ich nicht dauernd meine Augen offen,
als scannte ich nicht jeden Körper, jedes Gesicht und (so gut es geht) jeden Geist.
Charakter, oder wie man das nennt.
So ein einfacher Scan, darin bin ich recht gut, wenn auch nicht perfekt,
ergab leider bisher: nichts.

Nichts in Reichweite, nichts greifbares, alles unerreichbar,
furchtbar weit weg, oder nicht gewillt oder einfach zu feige.
Mehr als betteln kann ich nicht, aber dem bin ich überdrüssig,
davon habe ich mich emanzipiert.

Was nützt mir eine gewünschte Beziehung, die in meinem Kopf so hoch perfekt ist,
und sie in der Realität mehr als „gut genug“ wäre,
doch das reale Gegenstück mir ein einziges Signal sendet: nämlich keins.
Warten kostet mich nichts, nur Zeit.

Aber es erspart mir die Enttäuschung,
die kommt nämlich erst, wenn das Warten vorbei ist:
Wenn endlich, wie in Zeitlupe, die Illusion auf dem Boden der Tatsachen zerschellt ist.
Wenn sich alles auflöst und alle Mühe, alle Kraft, alle Arbeit, alle Hoffnung
– alles sich als das entpuppt, was es war: nämlich nichts.

Was ich sagen möchte, aber nicht dir im speziellen und schon gar nicht euch im Allgemeinen: Ich bin so schrecklich einsam. Und keiner da, der das ändern darf.

Der Schlüssel der Pandora

Seit Wochen kein Wort gesprochen,
Sekunden werden zu Stunden
Anschreiben, mich melden.
Ich will es. so sehr.
Doch die Büchse der Pandora ist zu.
Sie trägt die Hoffnung in sich.

Doch auch alles Schlechte meiner Welt.
Ich will wissen, wie es dir geht.

Doch dich zu treffen, wird mein Verderben sein.
Egal, wie weit wir voneinander getrennt sind.

In Gedanken trage ich dich bei mir.
Das muss reichen. Ich darf es dir nicht sagen, sonst ist es um mich Geschehen.

Ich stürze mich in meinen Untergang, zu groß ist die Versuchung.
Jedes Mal aufs Neue.