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Opis Jugendsünden

Opi hat mich wieder eingeladen. Zu sich in sein Haus am See.
Viele andere Jungs sind immer da, zum spielen.

Abends sitzen wir auf seinem Pelz am Kamin.
Streit gibt es nur gelegentlich, aber die blutigen Nasen haben ihren Ursprung woanders.
Denn nicht nur in der Winterzeit, nein auch im Sommer schneit es regelmäßig.
Meist auf dem Glastisch, wenn wir uns einen Schneemann hineinziehen.

Opi fühlt sich gerne an frühere Zeiten erinnert, als die Betten knapp waren und geteilt werden mussten.
Geschenke verteilt Opi großzügig, wie der Weihnachtsmann.
Je grösser und unartiger man ist, desto weiter vorne steht man auf dem Familienfoto.
Eine tolle Erinnerung für die nächsten Wochen.

Denn irgendwann gehen sie alle, die Jungs.
Sie gehen nicht sofort, nachdem sie sich die Schnauze vollgezogen haben.
Nicht sofort, nachdem sie gekommen sind.
Sie verharren wartend auf bessere Zeiten, auf einen jüngeren Opi, mit noch mehr Kohle in der Tasche.
Doch die wird nicht verbrannt, sondern verjubelt, mit den Jungen.
Auf diese Art versucht Opi, ein Feuer zu entfachen.
Denn so ganz ohne Wärme ist es kalt, so ganz allein, so alt.
Wärme fehlt ihm, in seinem Herz. Er fühlt sich leer.
Doch gestopft werden am Ende immer andere Löcher.