Wie es geht

„Wie gehts?“ ist wohl so ziemlich die erste Frage, die ich gestellt bekomme, wenn ich jemand Neues kennenlerne.Anschließend entwickeln sich die Gespräche in die unterschiedlichsten Richtungen. Ich erzähle von mir, da ich nicht gerne Fragen stelle. Ich erzähle von mir, weil ich nicht gerne auf Fragen antworte. Ja, das hängt wohl mit einander zusammen. Ich merke, wenn es jemandem nicht so gut geht – aber ich habe zuviel Respekt, gleich in der Wunde zu bohren. Denn ich dies tue, so tue ich es gründlich. Ist der Knochen erreicht, bin ich zufrieden und höre auf. Vermutlich lindert das nicht unbedingt die Schmerzen meines Gegenübers. Deshalb, wie gesagt, stelle ich nicht gerne Fragen.Es steht der Person frei, das zu erzählen, was sie mir erzählen möchte.
Ich schenke jeder neuen Person einmal mein uneingeschränktes Vertrauen.
Ich stelle nur diese eine Bedingung: „Sei du selbst.“Du musst mir nichts beweisen. Und ich merke es, wenn du mir etwas vormachst. Wenn du dir selbst etwas vormachst, merke ich es sogar noch dir. Im Gegenzug bekommst du mich. Ich reiche dir mehr als den kleinen Finger, ich strecke dir die Hand hin und lade dich ein, ein Stück mit mir zu gehen.So merken wir beide, ob unser Tempo das gleiche ist. Ob wir miteinander Schritthalten können.
Doch sei gewarnt, Fremder! Hintergangen werde ich nur einmal. Wagst du es, mich zu hintergehen, mein Geschenk mit Füßen zu treten, mich zu drängen, schneller zu laufen oder mich gar zurückhalten zu wollen, so trennen sich unsere Wege. Da bin ich konsequent. Ich vertraue dir ganz, oder gar nicht. Ich begleite dich, doch gibts du mir Grund, dir zu misstrauen, oder bringst du mich gar zu Fall, so wirst du aus diesem Königreich verbannt – und wirst fortan nie mehr willkommen sein.

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